16.06.2021

Nachhaltigkeitsbericht erstellen: 5 Tipps fürs ESG-Reporting

Bei Nachhaltigkeit wird zunehmend genauer hingeschaut – der eigene Anspruch, die gesellschaftlichen Erwartungen sowie die gesetzlichen Anforderungen bei den ESG-Themen wachsen rapide. Hier kommen 5 Tipps für glaubwürdige Nachhaltigkeitsberichte.

Ob verpflichtet oder nicht – Sie tun gut daran, jetzt schon zu starten. Mit diesen 5 Tipps erstellen Sie einen aussagekräftigen Nachhaltigkeitsbericht:

1. Commitment von höchsten Entscheidern einholen

Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Ihre Geschäftsführung das Thema Sustainability als strategisch wichtiges Thema begreift. Einerseits, weil Ihrem Unternehmen schnell Greenwashing vorgeworfen werden kann. Das kann bis zur persönlichen Haftung des Managements führen. Andererseits, weil Ihre Kunden, Ihre Geschäftspartner und Ihre Mitarbeitenden intelligente Wesen sind. Sie bemerken, ob es authentisch ist, was die Geschäftsführung sagt, und ob diese tatsächlich soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit anstrebt.

Sollte Ihre Geschäftsführung nicht mit an Bord sein, haben Sie noch ein zweites Problem, wenn Sie den Nachhaltigkeitsbericht erstellen. Sie brauchen sehr viele Menschen im Unternehmen, die Ihnen Daten liefern. Das werden diese häufig nur dann priorisieren, wenn sie wissen, dass es von oben gewollt ist und von den Führungskräften und den Vorständen mitgetragen wird.

Sie sollten nicht vergessen, dass ESG eine Schnittstellenfunktion ist, bei der Sie auf alle wichtigen Abteilungen im Unternehmen zählen können müssen. Holen Sie sich zu Beginn das Commitment für Nachhaltigkeit von der höchsten Entscheiderebene, um eine solide Basis für Ihren ESG-Bericht zu legen.

2. Planen Sie ausreichend Zeit für den Nachhaltigkeitsbericht ein

Wenn es sich um Ihre erste Dokumentation handelt, sollten Sie besonders darauf achten, dass Sie ausreichend Zeit einplanen. Ein Nachhaltigkeitsbericht ist mit Sicherheit keine Raketenwissenschaft. Doch beim ersten Mal ist das Herangehen noch nicht gelernt, nicht geübt und es wird eine Menge offene Fragen geben. Es kommt darauf an, ob Sie eine Vollzeitstelle als ESG-Manager:in haben und vielleicht sogar Kolleginnen und Kollegen, die Sie unterstützen. Oder ob Sie einen anderen Jobtitel haben und nur etwa 20 Prozent Ihrer Stelle für das Nachhaltigkeitsmanagement gedacht ist. Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Vorgesetzten, wie Sie zeitliche Ressourcen realistisch einplanen können.

Eine weitere große Herausforderung, die Sie viel Zeit beim Erstellen des ESG-Reporting kosten kann, ist das Daten-Management. Mit den richtigen Tools und der richtigen Datenlage können Sie sich bis zu 90 Prozent Zeit ersparen.

Wie erstelle ich einen Nachhaltigkeitsbericht?

Einen aussagekräftigen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen, kann eine ganz schöne Herausforderung sein. Leichter geht es mit unserem praxisorientierten Playbook „In 7 Schritten zum Nachhaltigkeitsbericht“.

3. Die richtigen ESG-Tools, um Zeit und Kosten zu sparen

Überlegen Sie sich möglichst frühzeitig, welche Werkzeuge, also welche Sustainability Tools, Ihnen optimal bei der Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts helfen können. Hier gibt es normalerweise zwei Lösungen:

Auf der einen Seite sind das gängige Tabellenprogramme, die den Vorteil haben, dass Sie bereits vorhanden sind. Der Nachteil daran ist die hohe Fehleranfälligkeit. Tabellenprogramme können nur sehr begrenzt ESG-wichtige Funktionen ausführen und das Datenmanagement ist meist umständlich. Darüber hinaus benötigen Sie häufig Agenturen für den Bericht beziehungsweise Designer für das Layout. Kosten und Zeitaufwand sind mit Tabellenprogrammen gerade im fortgeschrittenen Verlauf der Berichterstattung nicht zu unterschätzen.

Auf der anderen Seite gibt es dedizierte CSR-Management-Lösungen, mit denen Sie all Ihre Daten an einer Stelle gesammelt haben. Diese Tools ersparen Ihnen eine Menge Zeit und Frust bei der Eingabe und Verwaltung der Daten. Das ist übrigens auch der Grund, warum wir unsere CSR-Software entwickelt haben.

Und auch die Kosten sind mit professioneller ESG-Software deutlich geringer: Teure Agenturen und lange Abstimmungsschleifen fallen so weg und die Kosten liegen komplett in Ihrer Hand. 

4. Know-how aus Weiterbildungen oder von Berater:innen

Um einen Nachhaltigkeitsbericht erfolgreich erstellen zu können, benötigen Sie ein gewisses Sustainablity-Know-how. Es reicht zu Beginn, wenn ein Basiswissen gegeben ist. Sie sollten beispielsweise wissen, welche Rahmenwerke und Standards es gibt. Einen Überblick über die wichtigsten Standards finden Sie in unserem Factsheet.

Wichtig ist aber auch, wie der Prozess des Nachhaltigkeitsmanagements funktioniert und wo Risiken lauern. Dieses praktische Basiswissen ist jedoch unumgänglich, um einen glaubwürdigen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen und Reputationsrisiken zu vermeiden. Um es sich anzueignen, gibt es zwei Möglichkeiten:

Zum einen können Sie sich das Wissen über entsprechende Kurse oder Ausbildungen selbst erarbeiten. Achten Sie unbedingt darauf, dass die Kurse von Experten aus der Praxis angeboten werden. Ein Hochschulzertifikat kann hilfreich sein, ist aber bei weitem nicht immer die beste Lösung, wenn es um ESG-Management in der Praxis geht.

Können oder wollen Sie sich das Wissen aktuell nicht selbst aneignen, gibt es zum anderen die Option externer Unterstützung. Achten Sie dringend darauf, dass die Beraterin, der Berater oder die Agentur das Thema wirklich versteht und schon lange in der Praxis umsetzt. Für einen Nachhaltigkeitsbericht reicht es nicht, dass eine Agentur schöne Texte und ansprechende Grafiken erstellen kann. Die sogenannten „Hochglanzbroschüren wirken häufig sogar kontraproduktiv, wenn es um Nachhaltigkeit und Authentizität geht.

CSRD: Neue Vorgaben für Nachhaltigkeitsberichte

Im Rahmen des Green Deal treibt die EU zahlreiche Maßnahmen für die Nachhaltige Transformation voran – u.a. auch die CSRD. Alle Einzelheiten erhalten Sie in unserem Factsheet.

5. ESG-Daten: Sammeln Sie Inhalte zum Thema Nachhaltigkeit systematisch

Um einen aussagekräftigen ESG-Bericht zu erstellen, ist eines unumgänglich: Ihre Dokumentation muss Fakten und Bemühungen zur Nachhaltigkeit im Unternehmen enthalten! Das heißt: Wenn Sie nichts im Bereich der Themen Umwelt, Sozial und Governance machen, wird es sehr schwierig, einen Bericht authentisch und erfolgreich zu gestalten. Nehmen Sie dies zum Anlass, um ESG-Maßnahmen im Unternehmen zu erkennen und zu sammeln, also Dinge, die Sie oder andere Abteilungen bereits ganz selbstverständlich tun. 

Viele Unternehmen, mit denen wir arbeiten, wissen überhaupt nicht, was sie schon alles im Bereich Nachhaltigkeit tun und sind nach einer Bestandsaufnahme positiv überrascht. Um eine solche Bestandsaufnahme zu machen, sprechen Sie am besten mit Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichen Abteilungen. Insbesondere die Ressorts Einkauf, Umwelt-Management, Marketing und Kommunikation sowie HR werden Ihnen relevante Informationen liefern können.

Nehmen Sie den Bericht auch zum Anlass, neue Maßnahmen zu initiieren – auf Basis Ihrer Ziele und mit Blick auf die Wesentlichkeit Ihrer Maßnahmen. Wichtig dabei: Achten Sie bei der Datensammlung darauf, dass Sie alle Daten an einem Ort sammeln und aktuell halten!

Fazit

Bereiten Sie sich gut vor und erfüllen Sie diese fünf Punkte, so profitieren Sie sowohl im Prozess der Berichterstellung als auch erheblich in der Qualität des Endergebnisses. Vorbereitung ist, wie so oft im (Arbeits-)Leben, alles – auch beim Nachhaltigkeitsbericht.

Wir helfen Ihnen bei Ihrem Nachhaltigkeitsbericht

Der Aufbau einer Nachhaltigkeitsstrategie ist mit Arbeit verbunden. VERSO begleitet Sie ganzheitlich auf diesem Weg. Seit 2010.

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